Überall geht es durch die Medien "Wir werfen zu viele Lebensmittel weg"!
Laut Statistik sollen es ca. 80kg Lebensmittel pro Jahr und Haushalt sein.
Okay, hierbei geht es auch um die Lebensmittel, die von Natur aus nicht "schön genug" sind (z. Beispiel ca. 50% der Kartoffelernte), um in den Handel zu gelangen, aber auch die, die es dahin geschafft habe (und regelmäßig vom Supermarktmitarbeiter aussortiert werden, weil sie nicht mehr schön genug sind) und die wir gekauft haben und dann, aus welchen Gründen auch immer, nicht essen, sondern lieber wegwerfen.
Letztlich sind wir Verbraucher selbst Schuld bzw. haben das Ganze ins Rollen gebracht. Wir erwarten von 8 – 22 Uhr volle Regale und auch rund um die Uhr wunderschönes und makelloses Obst und Gemüse. Ein Apfel mit einer braunen Stelle wird einfach nicht gekauft und liegen gelassen…
Die Aufruhr um diese Thema ist berechtigt!
Aber warum in aller Welt gibt es dann immer noch Werbung von großen Lebensmittelketten, wie "5kg Zwiebeln nur 0,99€"?
Wer soll die denn essen? So lange halten die doch gar nicht! Und was verdient der Erzeuger denn noch an der Ware?
Doch die Verbraucher wollen / müssen sparen und kaufen lieber billig und schmeißen dann für den Preis lieber die nicht genötigte / schlecht gewordene Ware weg...
Die Verbraucher kann ich verstehen (bin ja selbst einer), aber warum müssen Lebensmittel denn so billig sein?
Nur um die Verbraucher in ihren Laden zu locken, damit sie dort auch ihre restlichen Einkäufe erledigt?
Um den anderen Lebensmittelketten die Kundschaft abzugraben?
Dass die Ketten sich damit gegenseitig kaputt machen / das Wasser abgraben, das wollen sie wohl nicht merken?!
Also, wir versuchen den Hype nicht mitzumachen und kaufen nur nach Einkaufszettel und auf dem steht nur das, was wir die nächsten 4 Tage brauchen (gehen Freitags/Samstags und Dienstags einkaufen).
Wir kaufen die Lebensmittel so wenig wie möglich verpackt - auf dem Markt oder beim Bauern – gerne auch mal noch nicht ganz sauber geputzt, denn dann halten die Lebensmittel echt länger.
Haben dazu letztens mal einen Selbstversuch mit Möhren gemacht, ihn aber leider nicht bildlich festgehalten… Drei Möhren (mit Resterde) vom Biobauern und saubergeputzte aus dem Supermarkt. (Bewahren unser Möhren, Kartoffeln und andere Rüben und Wurzeln in großen Tontöpfen auf der Küchenfensterbank auf.) Die Möhren aus dem Supermarkt waren nach einer Woche einfach nur noch schrumpelig, alt und trocken – die Möhren vom Biobauern bekamen doch tatsächlich wieder neues Grün und waren total knackig und frisch…
Wenn es eben geht auch nur die Lebensmittel, die gerade Saison haben bzw. aus der Region stammt und Fleisch gibt es nur am Wochenende und auch nur vom Fleischer des Vertrauens.
Sicher, das ist teurer, aber dann wird halt weniger gegessen (essen trotzdem unsere 3 Mahlzeiten) und somit essen wir bewusster und achten unsere Lebensmittel mehr, d. h. wir frieren die Reste schneller mal ein, als sie ewig stehen zu lassen, um sie dann wegzuschmeißen.
Auch wir haben eine gewisse Vorratshaltung an Trockenwaren, wie Nudeln, Reis, Mehl, Hülsenfrüchten usw. und Früchten, Mus, Mais, Kohl, Tomaten, Gurken usw. im Glas, aber wir haben nur ein kleines Tiefkühlfach für Brot, Kräuter, und evtl. Essenreste.
So behält man den Überblick und schmeißt nicht so schnell etwas weg.
Und wenn dann doch einmal etwas abgelaufen ist, dann wird erst geschaut, gerochen und/oder probiert und auch erst dann geöffnet, wenn man es auch gebrauchen kann.
Denn nur weil das aufgedruckte Datum sagt, das die Zeit abgelaufen ist, heißt das noch lange nicht, dass das Lebensmittel auch wirklich schlecht ist.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum sagt nur aus, dass das Lebensmittel (im geschlossenen Zustand) bis zu diesem Zeitpunkt weder Geschmack, noch Konsistenz oder Farbe verändert haben sollte.
Aber in erster Linie sollte mal ein Umdenken stattfinden - und zwar beim Verbraucher und beim Handel / Produzenten. Warum müssen Lebensmittel eine gewisse Normen haben?
Es sind Naturprodukte und die sind nunmal nicht alle gleich bzw. können nunmal nicht alle gleich wachsen.
Aber jeder will beim Einkaufen immer nur das Schönste und Beste haben und da werden die kleinere, nicht so schönen Tomaten liegen gelassen "soll sie doch jemand anderes essen" und der Handel / Produzent reagiert darauf und sortiert vorab schon aus.
Muss das denn sein?
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