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Freitag, 2. Mai 2014

Cholesterin



Nur tierische Lebensmittel enthalten Cholesterin – und das in sehr unterschiedlicher Menge. Besonders cholesterinreich sind Hühnereier (ca. 250 Milligramm Cholesterin pro Stück, enthalten im Eigelb), Innereien (z.B. Rinderleber, auch Leberwurst), Aal, Butter und Schmalz. Anwohner der westlichen Industrieländer nehmen pro Tag pro Person etwa 300 bis 500 Milligramm Cholesterin mit der Nahrung auf. Laut Empfehlung sollte man jedoch nicht mehr als 300 Milligramm Cholesterin pro Tag zuführen, wenn der Cholesterinwert erhöht ist. Der Körper stellt täglich etwa die doppelte Menge (600 Milligramm) her – der Wert schwankt jedoch stark. Dabei spielen neben der Ernährung auch Faktoren wie Stress (erhöht das Cholesterin) eine Rolle.
Der Körper versucht, die Cholesterinwerte möglichst konstant zu halten, d. h.
  • Wer viel Cholesterin mit der Nahrung aufnimmt, produziert selbst weniger (die Leber drosselt die Produktion).
  • Enthält hingegen die Nahrung sehr wenig Cholesterin, produziert die Leber selbst mehr davon.

Die beiden wichtigsten Vertreter sind das HDL-Cholesterin und das LDL-Cholesterin:
HDL-Cholesterin gilt als "gutes" Cholesterin – LDL-Cholesterin gilt als "schlechtes" oder "böses" Cholesterin.
Eselsbrücke: HDL = „Hat Dich Lieb“ // LDL = „Lieferant Des Leidens“

HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein)
So bezeichnet man eine Verbindung aus dem Lipid Cholesterin und einem sogenannten Trägereiweiß. Das in Wasser und Blut schlecht lösliche Cholesterin verbindet sich mit dem Trägereiweiß, damit es besser im Blut transportiert werden kann.
HDL-Cholesterin als nützliches Cholesterin stellt den Widerpart zum "bösen" LDL-Cholesterin dar. Es beseitigt Cholesterin aus dem Blut, da es die besondere Eigenschaft hat bereits in der Gefäßwand abgelagertes Cholesterin (LDL-Cholesterin) aufzunehmen und zur Leber zu transportieren. Dort wird es zu Gallensäuren umgebaut und kann mit dem Gallensaft in den Darm ausgeschieden werden.
Es gilt: Je mehr HDL, desto besser.

LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein)
Gilt als schädlich. Wer zu hohe Cholesterinwerte hat, hat meist auch zu viel LDL-Cholesterin im Blut.
LDL-Cholesterin besteht zu etwa einem Viertel aus dem Trägereiweiß, dem sogenannten Apolipoprotein, und zu drei Vierteln aus Cholesterin. Es gelangt von der Leber mit dem Blut zu den Zellen, wird dort mithilfe spezieller Rezeptoren (Andockstellen) eingeschleust und weiterverarbeitet.

Welche Gefahr geht von LDL-Cholesterin aus?
Befindet sich zu viel LDL im Blut oder sind zu wenige Rezeptoren vorhanden, können sich in den Gefäßwänden Ablagerungen bilden. Sie entstehen dadurch, dass körpereigene Fresszellen (Makrophagen) überschüssiges LDL-Cholesterin aus dem Blut aufnehmen. Die Fresszellen wandern in die Gefäßwände, und mit der Zeit bilden sich über eine Reihe komplexer Prozesse umschriebene Gefäßverengungen (sogenannte Plaques).
Neben dem Gesamtcholesterinwert bestimmt der Arzt drei weitere Blutwerte, um die Blutfette einer Person sinnvoll beurteilen zu können:
1.   Der LDL-Cholesterinwert gibt Auskunft darüber, wie viel gefäßschädigendes Cholesterin im Blut vorhanden ist. Die Höhe des empfohlenen Wertes richtet sich nach dem Risikoprofil: Werte unter 4,2 mmol/l (160 mg/dl) empfehlen sich bei niedrigem Risiko, Werte unter 3,4 mmol/l (130 mg/dl) bei mittlerem Risiko und Werte unter 2,6 mmol/l (100 mg/dl) bei hohem Risiko.
2.   Der Wert des schützenden HDL-Cholesterins sollte bei Männern mehr als 1 mmol/l (40 mg/dl) betragen, bei Frauen mehr als 1,3 mmol/l (50 mg/dl).
3.   Außerdem sollte der Wert der Fettsäuren (Triglyceridwert) bei Personen mit geringem Risiko für Arteriosklerose unter 2,3 mmol/l (200 mg/dl) liegen. Bei Personen mit erhöhtem Risiko (z.B. Diabetes mellitus) sollte unter 1,7 mmol/l (150 mg/dl) liegen.
Um die Blutfette noch besser beurteilen zu können, bestimmt man das Verhältnis von LDL-Cholesterin zu HDL-Cholesterin (sog. LDL/ HDL-Quotient).

Beispiel:
Bei einem LDL-Wert von 140 und einem HDL-Wert von 40 beträgt der Quotient 140/40 = 3,5. Optimal für Personen mit mittlerem Risiko ist ein Wert, der kleiner ist als 3. Dieser Wert ergibt sich beispielsweise, wenn das LDL-Cholesterin bei 120 liegt und das HDL bei 60: 120/60 = 2.

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