Nur tierische
Lebensmittel enthalten Cholesterin – und das in sehr unterschiedlicher
Menge. Besonders cholesterinreich
sind Hühnereier (ca. 250 Milligramm Cholesterin pro Stück, enthalten im
Eigelb), Innereien (z.B. Rinderleber, auch Leberwurst), Aal, Butter und
Schmalz. Anwohner der westlichen Industrieländer nehmen pro Tag pro Person etwa
300 bis 500 Milligramm Cholesterin mit der Nahrung auf. Laut Empfehlung sollte
man jedoch nicht mehr als 300
Milligramm Cholesterin pro Tag zuführen, wenn der Cholesterinwert erhöht
ist. Der Körper stellt täglich etwa die doppelte Menge (600 Milligramm) her –
der Wert schwankt jedoch stark. Dabei spielen neben der Ernährung auch Faktoren
wie Stress
(erhöht das Cholesterin) eine Rolle.
Der Körper versucht, die Cholesterinwerte möglichst konstant zu halten, d. h.
- Wer viel Cholesterin mit der Nahrung aufnimmt, produziert selbst weniger (die Leber drosselt die Produktion).
- Enthält hingegen die Nahrung sehr wenig Cholesterin, produziert die Leber selbst mehr davon.
HDL-Cholesterin gilt als
"gutes" Cholesterin – LDL-Cholesterin gilt als "schlechtes"
oder "böses" Cholesterin.
Eselsbrücke: HDL = „Hat Dich Lieb“
// LDL = „Lieferant Des Leidens“
HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein)
So bezeichnet man eine Verbindung aus dem Lipid
Cholesterin und einem sogenannten Trägereiweiß. Das in Wasser und Blut
schlecht lösliche Cholesterin verbindet sich mit dem Trägereiweiß, damit es
besser im Blut transportiert werden kann.
HDL-Cholesterin als nützliches Cholesterin stellt den
Widerpart zum "bösen" LDL-Cholesterin dar. Es beseitigt Cholesterin aus dem Blut, da es die besondere
Eigenschaft hat bereits in der Gefäßwand abgelagertes Cholesterin
(LDL-Cholesterin) aufzunehmen und zur Leber zu transportieren. Dort
wird es zu Gallensäuren umgebaut und kann mit dem Gallensaft in den Darm ausgeschieden werden.
Es gilt: Je mehr HDL, desto besser.
LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein)
Gilt als schädlich. Wer zu hohe Cholesterinwerte hat, hat
meist auch zu viel LDL-Cholesterin im Blut.
LDL-Cholesterin besteht zu etwa einem Viertel aus dem
Trägereiweiß, dem sogenannten Apolipoprotein, und zu drei Vierteln aus
Cholesterin. Es gelangt von der Leber mit dem Blut zu den Zellen, wird dort
mithilfe spezieller Rezeptoren
(Andockstellen) eingeschleust und weiterverarbeitet.
Welche
Gefahr geht von LDL-Cholesterin aus?
Befindet sich zu viel LDL im Blut oder sind zu wenige
Rezeptoren vorhanden, können sich in den Gefäßwänden Ablagerungen bilden. Sie entstehen dadurch, dass körpereigene Fresszellen (Makrophagen)
überschüssiges LDL-Cholesterin aus dem Blut aufnehmen. Die Fresszellen wandern
in die Gefäßwände, und mit der
Zeit bilden sich über eine Reihe komplexer Prozesse umschriebene
Gefäßverengungen (sogenannte Plaques).
Neben dem Gesamtcholesterinwert bestimmt der Arzt drei weitere Blutwerte, um die Blutfette
einer Person sinnvoll beurteilen zu können:
1.
Der LDL-Cholesterinwert gibt Auskunft
darüber, wie viel gefäßschädigendes Cholesterin im Blut vorhanden ist. Die Höhe
des empfohlenen Wertes richtet sich nach dem Risikoprofil: Werte unter 4,2
mmol/l (160 mg/dl) empfehlen sich bei niedrigem Risiko, Werte unter 3,4 mmol/l
(130 mg/dl) bei mittlerem Risiko und Werte unter 2,6 mmol/l (100 mg/dl) bei
hohem Risiko.
2.
Der Wert des schützenden HDL-Cholesterins
sollte bei Männern mehr als 1 mmol/l (40 mg/dl) betragen, bei Frauen mehr als
1,3 mmol/l (50 mg/dl).
3.
Außerdem sollte der Wert der Fettsäuren
(Triglyceridwert) bei Personen mit geringem Risiko für Arteriosklerose unter
2,3 mmol/l (200 mg/dl) liegen. Bei Personen mit erhöhtem Risiko (z.B. Diabetes
mellitus) sollte unter 1,7 mmol/l (150 mg/dl) liegen.
Um die Blutfette noch besser beurteilen zu können,
bestimmt man das Verhältnis von LDL-Cholesterin zu HDL-Cholesterin (sog. LDL/
HDL-Quotient).
Beispiel:
Bei einem LDL-Wert von 140 und einem
HDL-Wert von 40 beträgt der Quotient 140/40 = 3,5. Optimal für Personen mit
mittlerem Risiko ist ein Wert, der kleiner
ist als 3. Dieser Wert ergibt sich beispielsweise, wenn das LDL-Cholesterin bei
120 liegt und das HDL bei 60: 120/60 = 2.
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