Das Ei hat wegen seines Cholesteringehalts (Größe M: etwa
220 Milligramm) einen schlechten Ruf: Es sei schädlich für die Gesundheit,
würde Herz und Gefäße gefährden. Jahrzehntelang wurde das Hühnerei daher als
ungesund gebrandmarkt und vom Speiseplan gesundheitsbewusster Menschen
verbannt.
Selbst in den Empfehlungen medizinischer
Fachgesellschaften galt der Grundsatz, nicht mehr als zwei bis drei Eier pro
Woche zu essen, um das Herz-Kreislauf-Risiko niedrig zu halten. Doch eine
wissenschaftliche Grundlage für diese Grenze gab es nie.
Cholesterinspiegel
gesunder Menschen wird kaum beeinflusst
Aktuelle Studien zeigen vielmehr, dass Eier den
Cholesterinspiegel gesunder Menschen kaum beeinflussen. Aus anderen Gründen
sind sie als Bestandteil einer gesunden Ernährung sogar zu empfehlen: Sie
enthalten viele Mikronährstoffe, Vitamine (D, B, K), Mineralstoffe und Jod. Ihr
hoher Eiweißgehalt unterstützt die Sättigung und so hilft das Frühstücksei
sogar beim Abnehmen.
Das ebenfalls im Ei enthaltene Lecithin schützt nicht nur
Leber und Dickdarmschleimhaut, verbessert Konzentrationsfähigkeit und
Gedächtnisleistung, sondern stärkt auch die Nerven und hilft bei Stress.
Lecithin verhindert auch die Aufnahme des Cholesterins aus dem Eigelb in die
Darmwand.
Großteil
Cholesterin produziert der Körper selbst
Den Großteil des Cholesterins produziert unser Körper
selbst. Der Rest kommt aus der Nahrung - aber nicht nur aus dem Ei: Tatsächlich
ist in tierischen Fetten viel Cholesterin enthalten, also in Milch, Butter,
Fleisch und Wurst.
Wird mit der Nahrung vermehrt Cholesterin zugeführt,
drosselt der gesunde Körper die eigene Cholesterinproduktion, sodass die
Cholesterinwerte im Blut nahezu konstant bleiben. Schlecht für die
Blutfettwerte sind dagegen gesättigte Fettsäuren, wie sie in gehärteten Fetten
enthalten sind, zum Beispiel in Wurst und Schweinebraten, Pommes Frites,
Gebäck, Chips oder Crackern. Dann erhöht sich der Wert des
"schlechten" LDL-Cholesterins. Frei von Cholesterin sind übrigens
Obst, Gemüse, Reis und Kartoffeln.
Wer seine hohen Blutfettwerte senken möchte, sollte vor
allem abnehmen und Sport treiben, mit dem Rauchen aufhören und möglichst auf
den Genuss gehärteter Fette verzichten, statt auf das Frühstücksei.
Wann
sollte der Eierkonsum eingeschränkt werden?
Zurückhaltung beim Eierkonsum sollten dagegen
Typ-2-Diabetiker üben, deren Blutwerte schlecht eingestellt sind. Hier könnte
es zur Kristallisation des Cholesterins kommen, warnen Experten. Bei einem
LDL-Cholesterin-Wert über 200 und besonderer Empfindlichkeit sollte man beim
Eierkonsum ebenfalls Maß halten. Wer wie viel Cholesterin mit der Nahrung
aufnehmen darf, hängt also von individuellen Risiken und Begleiterkrankungen
ab.
Quelle: www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ernaehrung/cholesterin113.htm (siehe auch „Cholesterin“ im Unterordner „Speiseöl und
Speisefette“)
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