Der Bericht
des BRIGITTE-Redakteur Georg Cadeggianin, 34 (sechs Kinder) hat mich total
begeistert und deshalb möchte ich ihn euch nicht vorenthalten. Er heißt…
… Piratenlaune
Und er
lautet wie folgt:
Es gibt Dinge, die bleiben immer
gleich: das „Pling“ vom Anschnallzeichen im Flugzeug, das Grinsen vom Dalai
Lama, die Sitzverteilung bei uns im Auto. Meine Kinder sind Spießer, konservertiver
als die CDU, sogar als die von früher. Alles
soll so sein wie immer – vom Schlafschaf bis zum Abendbrotzoff.
Gefährlich ist dagegen der Aufbruch,
wenn Piraten Kinderherzen kapern und plötzlich alles anders wird. „Meine Busen
wachsen“, sagt Jim, 2. Gionatan, 4: „Ich mag die Irrengarten.“ Also die
Irmgard, seine neue Erzieherin. Und Camilla, 8, eröffnet mir, dass sie ab sofort
an Wiedergeburt glaube. Ob ich dann auch wieder ihr Papa sei? Sie schüttelt den
Kopf: „Du bist dann schon tot.“
Macht Pioniergeist ignorant? Der
Dalai Lama hat auf Twitter über drei Millionen Follower. Er selbst followt
keinem Einzigen – und grinst.
Ob sie auch noch mitfahren könnten,
fragt mich neulich ein Pärchen. Ich hole gerade die Großeltern, ein paar meiner
Kinder und vier Freunde mit Nachwuchs von der S-Bahn ab, Shuttle zu einer
Hochzeitsfeier. Klaro, sage ich, in Piratenlaune. Nur rein in den Irrengarten. Auf halber Strecke realisiere ich, dass ein
Kind fehlt. Meins. Ich finde Lorenzo bei den Fahrradständern. Er hatte
unseren Aufbruch noch gar nicht bemerkt. Und
er will auf seinem Platz sitzen.
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