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Mittwoch, 21. November 2012

Piratenlaune



Der Bericht des BRIGITTE-Redakteur Georg Cadeggianin, 34 (sechs Kinder) hat mich total begeistert und deshalb möchte ich ihn euch nicht vorenthalten. Er heißt…

… Piratenlaune

Und er lautet wie folgt:
Es gibt Dinge, die bleiben immer gleich: das „Pling“ vom Anschnallzeichen im Flugzeug, das Grinsen vom Dalai Lama, die Sitzverteilung bei uns im Auto. Meine Kinder sind Spießer, konservertiver als die CDU, sogar als die von früher. Alles soll so sein wie immer – vom Schlafschaf bis zum Abendbrotzoff.

Gefährlich ist dagegen der Aufbruch, wenn Piraten Kinderherzen kapern und plötzlich alles anders wird. „Meine Busen wachsen“, sagt Jim, 2. Gionatan, 4: „Ich mag die Irrengarten.“ Also die Irmgard, seine neue Erzieherin. Und Camilla, 8, eröffnet mir, dass sie ab sofort an Wiedergeburt glaube. Ob ich dann auch wieder ihr Papa sei? Sie schüttelt den Kopf: „Du bist dann schon tot.“
Macht Pioniergeist ignorant? Der Dalai Lama hat auf Twitter über drei Millionen Follower. Er selbst followt keinem Einzigen – und grinst.
Ob sie auch noch mitfahren könnten, fragt mich neulich ein Pärchen. Ich hole gerade die Großeltern, ein paar meiner Kinder und vier Freunde mit Nachwuchs von der S-Bahn ab, Shuttle zu einer Hochzeitsfeier. Klaro, sage ich, in Piratenlaune. Nur rein in den Irrengarten. Auf halber Strecke realisiere ich, dass ein Kind fehlt. Meins. Ich finde Lorenzo bei den Fahrradständern. Er hatte unseren Aufbruch noch gar nicht bemerkt. Und er will auf seinem Platz sitzen.

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