Essen wir uns krank?
Selbst
bei vernünftiger Ernährung essen wir - ohne es zu ahnen - viel zu viel Zucker (und zu viel Fett). Die mögliche Folge: Diabetes +
Übergewicht.
Bei
Diabetes denkt man an ältere Herrschaften, die keine Torten mehr essen dürfen
und Diätschokolade im Reformhaus kaufen? Nicht ganz richtig.
Weltweit
sterben jährlich fast 4 Millionen Menschen - genauso viele wie an Aids. Seit
Dezember 2006 haben die vereinten Nationen die Zuckerkrankheit mit Aids,
Tuberkulose und Malaria auf eine Stufe gestellt.
Das
heißt: Diabetes bedroht die Menschheit genauso wie die denkbar
schlimmste
Infektionskrankheit.
Was bedeutet
"zuckerkrank"?
Chronische
Stoffwechselerkrankung, bei der Zucker nicht abgebaut werden kann. Normal
transportiert Insulin den Zucker, den wir mit der Nahrung aufnehmen, von Blut
in die Zellen und wandelt ihn dort in Energie um.
Bei
Diabetes bleibt der Zucker im Blut, der Blutzuckerspiegel steigt an und
schädigt
auf Dauer die Organe.
Unterscheidung
Typ I und Typ II:
Typ
I:
Hat
einen Defekt in der Bauchspeicheldrüse (Vererbung oder Infektion) und kann nur
sehr wenig oder gar kein Insulin produzieren -> 10% der Diabetes-Kranken.
Typ
II:
Früher
"Alterszucker" - heute
"Wohlstandszucker" oder "Lifestyle-Diabetes". Insulin wird
vermehrt produziert, um mit den Zucker- und Fettmengen, mit denen wir unseren
Körper bomberdieren, klarzukommen.
Irgendwann
reagiert er nicht mehr und stumpft ab.
Warum jeder Diabetes
bekommen kann:
Jeder
Deutsche nimmt jährlich etwa 36 kg Zucker zu sich das entspricht pro Tag ca.
100 gr. (33 Zuckerwürfel). Normal sollte Zucker max. 10% unserer täglichen
Energiemenge.
"Ohne
Zucker" z.B. gilt nur für Saccharose als Kristallzucker, doch hinter den
Bezeichnungen wie Glukosesirup, Maltodextrin und Maltose verbirgt sich
ebenfalls purer Zucker. Dazu kommt der Zucker, den der Körper aus kohlenhydratreichen
Lebensmitteln, wie Mais, Kartoffeln, Getreide, Nudeln und Weißbrot umwandelt.
Wir
essen auch zu viel Fett, das liefert doppelt so viel Energie wie Zucker und die
speichert der Körper in Fettdepots. Zuviel Fettgewebe blockiert irgendwann die
Zuckerverarbeitung.
Was Zucker im Körper
bewegt:
Gehirn:
Liefert schnelle Energie, beruhigt die Nerven, wirkt stimmungsaufhellend.
Magen:
Übersäuerung, verändert die Darmflora, stört Vitamin-B-Produktion.
Herz:
erhöht Insulinproduktion, erhöht den Blutdruck, Herz wird schneller mit Blut
versorgt - Infaktrisiko steigt.
Haut:
begünstigt Entzündungen, schaden an den kollagenen Fasern, vorzeitige
Faltenbildung.
Zucker und das
selbstsüchtige Gehirn:
50%
der Glukose im Körper wird durch unser Gehirn verbraucht (eigentlich nur 2% des
Körpergewichtes) / mitunter braucht das Gehirn bis zu 90%.
Das
Gehirn kommt bei der Verteilung als erstes dran (eigentlich greift es dabei
zuerst auf Reserven zurück).
Bei
Streß kann das anders sein:
Bestimmte
Hirnzellen (die den Zucker im Körper besorgen) sind dann überfordert – andere springen
ein (Notprogramm) und senden das Appetit SOS-Signal, damit Glukose schnell von
außen kommt Folge: Heißhunger.
Der
Körper wandelt den Überschuss in Fett um.
FAZIT:
„Zucker
schadet der Gesundheit und macht dick.“ Diese Aussage stimmt - und ist doch
nicht ganz richtig. Dosiert und kontrolliert hin und wieder Süßes essen ist
erlaubt. Bis zu 10% der Gesamtenergiemenge pro Tag sind sicher unbedenklich
-> 50 - 60 gr. Zucker.
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