Aceto Balsamico
wird anders als Weinessig
aus Traubenmost und nicht aus vergorenem Wein gewonnen. Seine Qualität wird
durch eine Reihe von Faktoren bestimmt – wie z. Bsp. Herkunft und Güteklasse
der Zutaten sowie Rezeptur. Auch Fassgröße und –holz bestimmen den Geschmack. Die
besten Sorten sind bis zu 100 Jahre gereift. Aceto Balsamico wird durch s. g.
„Blending“ hergestellt: In regelmäßigen Abständen werden die Erzeugnisse
diverser Jahrgänge in Fässer aus unterschiedlichen Holz gefüllt. Das „Blending“
dauert in der Regel mindestens zwei bis drei Jahre. Je länger er lagert, desto
mehr steigert sich das Aroma, der Essig wird intensiver im Geschmack, seine
Konsistenz sämiger und er bildet sein reiches, typisches Bukett aus. Die
günstigere Fabrikvariante kann bedenkenlos zum Kochen verwendet werden. Die
kostbarsten Sorten, genau wie edle Weine oder Ölsorten, sollten dagegen sparsam
verwendet und nur über fertige Gerichte geträufelt werden.
Apfelessig
Findet man dort, wo
Apfelsaft kommerziell hergestellt wird. Sonnengereifte Spätapfelsorten werden
zunächst zu Most und dann zu Essig vergoren. Im Apfelessig sind daher wertvolle
Inhaltsstoffe aus dem Kernobst enthalten. Diese Essigsorte ist trotz alle dem
neben dem Malz-Essig am preisgünstigsten. Durch die fruchtige, leichte Würze
passt er wunderbar zu grünen Blatt- und Rohkostsalaten und zum Einlegen von
Obst. Man nutzt ihn auch bei der Zubereitung von Schweinebraten oder zum Würzen
von eingelegten Gurken und Krautsalat. Zusammen mit etwas Zucker entwickelt er
einen raffiniert süß-sauren Geschmack. Tipp: Eine
magenfreundliche Sorte ist Apfelessig mit Honig und Molke.
Aprikosenessig
siehe
Marillenessig
Balsamessig
ist eine Mischung aus
Rotweinessig und Aceto Balsamico.
Balsamico, hell
hat ein blumiges, leicht
süßliches Aroma und besteht aus eingedicktem hellem Traubenmost und Weinessig. Der
Traubenmost wird bei geringeren Temperaturen eingekocht, so dass er seine helle
Farbe behält. Durch seine Milde schmeckt er zu feinen Blattsalaten, weißem
Spargel und helle Fisch- und Gemüsesuppen lassen sich wunderbar verfeinern. Ein
kleiner Schuss rundet auch Fruchtsaucen harmonisch ab.
Balsamico, dunkel
hat, wie oben schon erwähnt,
seinen Preis. Günstige Sorten werden aus konzentriertem Most und Weinessig
hergestellt. Passt zu: pikanten Saucen, Gemüse, Fleisch und Tomaten mit
Mozzarella und Basilikum. Für Salatsaucen harmoniert der Klassiker gut mit
einem kräftigen Diestel- oder Olivenöl. Gegrilltes und Gebratenes erhält durch
die Würze eine intensiveres Aroma. Tipp: Schauen
Sie aufs Etikett. Günstige Sorten sich oft nur mit Zuckercouleur gefärbt.
Branntweinessig
hat verdünnten Branntwein,
der aus Zuckerrüben, Getreide oder Kartoffeln gewonnen wird, als Grundlage. Er
hat einen frischen, sauren Geschmack und ist auch als Tafelessig bekannt.
Champagneressig
wird aus denselben Trauben
wie Champagner gewonnen. Er hat eine leichte Vanillenote und passt zu jedem
Gericht.
Cranberryessig
wird im nordamerikanischen Raum vereinzelt produziert und schmeckt etwas
herb-bitter, mit leichten Schokoladetönen am Gaumen. Ideal für Fleischspeisen.
Allerdings bekommt man ihn im deutschsprachigen Raum nur ganz selten.
Dattelessig
ist eine Spezialität des arabischen und asiatischen Raumes. Durch die
Intensität der Datteln schmeckt der Essig würzig und süß und erinnert ein
bisschen an Balsamico. Die Produktion erfolgt industriell, weshalb dieser Essig
meist auch recht günstig ist. Passt wunderbar zu grünem Salat mit Tomaten und
frischen Feigen und allen anderen grünen Salaten.
Einlegeessig
ist eine verfeinerte Form des Branntweinessigs, der meistens mit Zucker und
verschiedenen Aromaverbindungen versetzt wird. Oft wird dieser Essig auch noch
gesalzen oder mit Kräuteraromen verbessert. Gastronomiebetriebe, die keinen Wert
auf Qualität legen, verwenden Einlegeessig für den Salat.
Erdbeeressig
hat meist eine etwas bräunliche Farbe und schmeckt leicht fruchtig nach
frischer Erdbeerkonfitüre. Sein etwas verhaltenes Aroma kommt nur bei direkter
Anwendung zur Geltung. In verkochter Form ist dieser Essig nicht mehr
geschmacklich feststellbar. Unterstreicht den zarten Geschmack von Kopfsalat
mit frischen Erdbeeren, passt prima zu Geflügelsalat oder auch zu mariniertem
Geflügel.
Feigenessig
wird zumeist aus Trockenfeigen und einem Ansatz mit Wasser hergestellt und
dann zu Wein vergoren. Durch den hohen Zuckergehalt ist dieser Essig sehr
süß und hervorragend für Desserts, aber auch als Ersatz für Balsamessig
geeignet.
Gewürzessig
werden aus dem Ansatz mit Apfel- oder Weinessig hergestellt. Diese Essige
können zumeist nur für Saucen oder Salate verwendet werden, da in den meisten
Fällen das Aroma der Gewürze zu intensiv ist. Vor allem bei Pfeffer oder
Knoblauch ist dies sehr häufig der Fall. Da viele Produzenten auch noch Salz
zur Geschmacksverstärkung verwenden, ist von einer Verwendung in der guten
Küche abzuraten. Industrielle Gewürzessige werden mit Branntweinessig
produziert.
Gurkenessig
aus dem eingedickten Saft von Feldgurken ist ein sehr typisches,
aromatisches Produkt. Der Geschmack der Gurken ist klar und deutlich erkennbar
und lässt sich auch bei der Verwendung in Salaten wieder finden. Beim Verkochen
bleibt ein angenehmer Gurkengeschmack zurück.
Himbeeressig
kann auf zwei verschiedene Methoden herstellt werden. Einerseits die
„Billigvariante“, bei der ein günstiger Essig (z. Bsp. Weinessig) mit Himbeeren
oder frischem Himbeersaft versetzt wird, oder die „echte“ Methode, bei der aus
dem vergorenen Himbeersaft Essig produziert wird. Letztere sind farbintensiver,
fruchtiger und qualitativ wertvoller. Eine klassische Kombination ist
Himbeeressig mit Walnussöl zu Feldsalat. Man kann mit Himbeeressig auch
wunderbar Krabben marineren.
Holunderbeerenessig
ist geschmacklich noch etwas
intensiver als Heidelbeeressig. Für die Verwendung in der Küche kommt ihm ähnliche Bedeutung zu.
Honigessig
wird aus verdünntem und vergorenem Honig hergestellt. Dieser Grundwein
(Met) schmeckt süßlich und sehr aromatisch. Für die Essigbereitung können nur
hochwertige, reine Produkte verwendet werden, da eine mindere Qualität
geschmacklich sofort erkennbar ist. Der Geschmack erinnert etwas an säuerlichen
Honig. In der Nase ist ein fruchtiger Apfelgeruch mit Honigaroma erkennbar.
Johannisbeeressig
ist ein sehr vollfruchtiger Essig mit typischem Geruch und Geschmack der
Früchte. Da dieses Aroma auch in verdünnter Form immer noch klar erkennbar ist,
sollte die Anwendung sparsam erfolgen. Besonders schwarze Johannisbeer-Essige
sind sehr intensiv und typisch. Vielfach ist ein leicht grasiger Abgang
feststellbar. Lässt sich toll mit Rote Bete kombinieren.
Kartoffelessig
wird aus Kartoffelbrand produziert, weshalb er dem Branntweinessig (siehe Branntweinessig) zuzuordnen ist. Essig aus
vergorenen Kartoffeln wird vereinzelt in der Schweiz angeboten und ist durch
einen typischen Kartoffelgeschmack leicht erkennbar.
Kirschen- und Sauerkirschenessig
sind sehr dunkle, beinahe schwarze Essige mit einem ganz typischen Aroma.
Der leichte Steingeschmack, den hauptsächlich Sauerkirschenessige haben, ist
für diese Essigsorten charakteristisch. Durch den dunklen Ton und den
fruchtigen Geschmack wird dieser Essig gerne für Saucen verwendet.
Kokosessig
wird aus dem Wasser von Kokosnüssen hergestellt. Diesen Essig findet man
vor allem in Asien, im karibischen Raum, in Mittelamerika und im asiatischen
Raum. Durch sein leichtes Kokosaroma, welches eher verhalten wirkt, ist er
vielseitig einsetzbar. Dieser Essig ist meist trüb bis farblos und daher auch
für helle Gerichte gut geeignet.
Kräuteressig
sind Essige, die mit natürlichen Kräutern oder deren Auszügen verfeinert
wurden. Hochprozentige Essigsorten werden mit Kräutern angesetzt und nach
einiger Zeit vom Ansatz genommen. Als Grundessig wird Apfel- oder Weinessig
verwendet. So entsteht ein sehr feines Aroma. Als optische Aufbesserung werden
vielfach noch Kräuter in die Flasche gegeben: Basilikum, Estragon, Lorbeer,
Thymian und Rosmarin. Aber auch Melissen und Minzen werden für etwas süßere
Spezialitäten verwendet. Auch Spezialitäten mit frischen Blüten von Lavendel
und Rosen sind am Markt. Die würzigen Essige eignen sich für kräftige
Sommersalate und unterstreichen den Geschmack von Quarkspeisen, Dips und
Marinaden, die mit frischen Kräutern zubereitet sind.
Litschiessig
wird vorwiegend im asiatischen Bereich aus den Früchten der Litschi
hergestellte – vor allem in unverkochter Form – ist sehr geruchs- und
geschmacksintensiv und daher nur bedingt einsetzbar. Durch das Kochen wird
dieser Ton etwas milder und weicher und ermöglicht feine Variationen.
Malzessig
wird aus Malz gewonnen. Dabei wird eine Mischung aus Malz und Getreide zu
einer Art Bier vergoren. Diesem so entstandenen „Bier” werden Essigbakterien
zugesetzt. Der sehr hochprozentige Ausgangsessig wird auf 6 % Säuregehalt
verdünnt und kommt so in den Handel. Der Geschmack ist süßsauer und relativ
aromatisch. Die Farbe geht von wasserklar bis dunkelbraun. Verwendet wird er in
erster Linie in Nordeuropa und im südostasiatischen Raum zur Abrundung
regionaler Speisen. Ideal zum Würzen von Gebratenem und Fisch (Fisch and Chips).
Marillenessig
ist zumeist sehr geschmacksintensiv, besonders wenn frische Früchte
verarbeitet wurden. Bei harmonischen Gerichten empfiehlt sich eine vorsichtige
Anwendung. Bei Süßspeisen ist dieses Aroma allerdings erwünscht.
Mirbellenessig
ist lecker zu Rettichsalat.
Schmeckt einfach toll zu Chinakohl mit Orangenfilets und Walnüssen. Und
Schweinefilet lässt sich auch toll damit marinieren.
Molkeessig
wird aus Molke, ein Rückstand bei der Käseproduktion, gewonnen. Dabei wird
die Molke eingedickt und anschließend mit Hefe zu Alkohol vergoren. Durch den
hohen Milchsäuregehalt, der schon vor Gärbeginn im Produkt ist, wirkt dieser
Essig immer mild und schmeckt wie Sauerkraut. Patienten mit
Magen-Darm-Krankheiten können sich diesen milden Essig schmecken lassen.
Manchmal sind auch Molkeessige mit Fruchtauszügen am Markt zu finden.
Obstessig
zeichnet sich durch einen
fruchtigen Geschmack aus. Die gängigste Sorte ist der Apfelessig. Und hier
werden noch so einige genannt (Himbeeressig, Pfirsichessig, Johannisbeeressig
usw.). Für die Herstellung der aromatischen Essige wird ein milder Weinessig
mit Fruchtsaft vergoren. Die Süßen Sorten passen gut zu Salaten, die mit frischem
Obst oder mildem Käse kombiniert werden. Tipp: Billige Sorten besser meiden.
Sie enthalten oft Branntweinessig und lediglich Fruchtaromen.
Palmenessig
ist Essig aus den Palmenfrüchten beziehungsweise auch aus Palmblättern und
wird besonders im asiatischen Raum sehr häufig hergestellt. Dieser recht milde
und wenig aromatische Essig findet in der Küche nur zum Säuern Verwendung. Eine
typische Geschmacksrichtung ist nur bei angesetzten und nachträglich
aromatisierten Produkten erkennbar.
Pfirsichessig
der aus Pfirsichwein produziert wurde, ist ein besonders milder,
aromatischer Essig mit einem angenehmen Pfirsicharoma. Im Gegensatz zu
aromatisierten Produkten ist das Aroma zuerst eher im Hintergrund und dann am
Gaumen spürbar. Ein guter Pfirsichessig ist besonders für Salatspezialitäten,
aber auch zur Verfeinerung von süßen Gerichten und Käse gut geeignet.
Pflaumenessig
siehe
Zwetschenessig
Quittenessig
bereichert alle Speisen rund ums Wild durch den feinen nussartigen Ton mit
dem zauberhaften Aroma der Quitte. Durch den hohen Gerbstoffgehalt ist die
Produktion des feinfruchtigen Essigs etwas schwierig.
Reisessig
wird durch die Vergärung von Reis (= Reiswein oder „Sake“) oder aus dem
Rückstand der Sakebereitung, dem sogenannten Sakekuchen, und anschließender
Essiggärung gewonnen. Durch den hohen Gehalt an Restzucker wirkt dieser Essig
sehr süß. Der Essigliebhaber kann zwischen drei Arten (rot, weiß oder schwarz)
wählen. Der weiße Reisessig entspricht allerdings erfahrungsgemäß unserem
Geschmacksempfinden am ehesten. Für die asiatische Küche und für Gerichte aus
dem Wok ist brauner Reisessig (Genmai Su) unerlässlich. Man unterscheidet auch
noch zwischen japanischem und chinesischem Reis-Wein. Die japanische Variante
ist mild und pikant-aromatisch, weshalb sie ideal zu Sushi passt. Der helle und
der dunkle chinesische Reis-Essig sind dagegen kräftiger im Geschmack.
Sherryessig
kommt oft mit vielen unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und Reifegraden
aus der Region um Jerez, Spanien und gilt als eine edlere Variante des
Weißweinessigs. Diese Weinessige werden in Holzfässern gelagert und bekommt
dadurch seine typische dunkle Farbe. Sie weisen meist einen etwas höheren
Säuregehalt auf als gewöhnliche Weinessige und sind intensiver im Geschmack.
Die Verwendungs- möglichkeiten sind daher etwas eingeschränkt und sie sollten
sparsam verwendet werden. Durch eine zu hohe Verdünnung bleibt nur noch wenig
Fruchtaroma zurück.
Speiseessig
siehe
Branntweinessig.
Tafelessig
siehe Branntweinessig.
Tomatenessig
ist zumeist durch einen Geschmack nach saurer,
verkochter Tomate (Ketchup) gekennzeichnet. Der Duft ist würzig mild, jedoch
verhalten. Durch diesen bekannten Geschmack ist die Anwendung sehr vielfältig
und der Essig wird auch von Kindern sehr geschätzt.
Weinessig
wird aus Traubenwein erzeugt und zählt zu den günstigen Massenessigen.
Klassischer Weinessig kann durch sein feines Aroma bei beinahe allen Speisen
verwendet werden. Der gesetzlich vorgeschriebene Säuregehalt beim Weinessig
beträgt 6 %. Der Handel bietet eine große Auswahl an Weinessigsorten mit vielen
Ausbauvarianten (Holzarten und Lagerzeit) an. Rote Weinessigsorten sind
geschmacklich meistens etwas kräftiger als weiße. Besonders gut eignen sich
Weinsorten, die von Natur aus viel Eigenaroma mitbringen. Spezialitäten aus
süßen Prädikatsweinen erfreuen sich starker Beliebtheit: Trockenbeerenauslese,
Beerenauslese und Eiswein sind anstatt von Balsamessig verwendbar.
Chianti-Essig ist eine italienische Spezialität. Er ist meist hellrot und
kommt, wie der Chianti-Wein, aus der Toskana. Der helle Weißweinessig ist
milder im Geschmack und neutraler in der Farbe. Die feine Würze ist ideal für
helle Salate und Gemüsegerichte, deren Farbe sich nicht verändern soll.
Rotweinessig hat ein kräftiges Aroma und eignet sich zum Marinieren von Wild-
und Fleischgerichten sowie für Gemüse und Salate (auch als Bestandteil einer
Specksauce).
Wein-Branntweinessig
besteht zu ¼ aus Wein und zu
¾ aus Branntwein.
Zuckerrohressig
(Cane vinegar) wird häufig in Asien und Mittelamerika hergestellt. Er
zeichnet sich durch ein feines rumartiges Aroma aus und wird fast immer farblos
oder mit einer leichten Bräunung angeboten. Vereinzelt findet man auch immer
wieder etwas gesüßte Essige aus Zuckerrohr.
Zwetschenessig
ist durch seine dunkle Farbe besonders gut zum Färben,
aber natürlich auch zur Verbesserung des Geschmacks von Gerichten geeignet. Das
herb-säuerliche Aroma verfeinert Salate und Saucen. Weißt einen leichten
Bittermandelton auf und sind aufgrund dessen hervorragend für Eisspezialitäten
geeignet. Einen Versuch wert ist auch eine Kombination mit Rucola,
Eichblattsalat und Radieschen.
www.essigmanufaktur.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen