Fettsubstitute,
Fettersatz- und Fettaustauschstoffe
Fettsubstitute werden in Lebensmitteln eingesetzt, um deren Kaloriengehalt
zu verringern. Während der Brennwert von herkömmlichen Nahrungsfetten 9 kcal/g
beträgt, liegt der Brennwert von Fettsubstituten deutlich darunter.
Man unterscheidet Fettaustauschstoffe und Fettersatzstoffe.
Fettaustauschstoffe:
Fettaustauschstoffe bestehen im Gegensatz zu den Fettersatzstoffen aus
natürlichen Ausgangsprodukten wie Kohlenhydraten oder Proteinen. Der
Energiegehalt der Fettaustauschstoffe ist im Vergleich zu normalen
Nahrungsfetten geringer (1 - 4 kcal/g). Sie gelten als gesundheitlich
unbedenklich und können vollständig verdaut werden. Fettaustauschstoffe ahmen
in Lebensmitteln Geschmack und Konsistenz von Fetten nach, sie besitzen jedoch
nur teilweise die Eigenschaften von Fetten. Anders als Fettersatzstoffe sind sie
nicht hitzebeständig. Sie gelten als Lebensmittel (z.B. Molkenprotein oder
Stärke) oder Zusatzstoffe (z.B.
Verdickungsmittel) und bedürfen keiner gesonderten Zulassung.
auf Kohlenhydratbasis
Fettaustauschstoffe auf Kohlenhydratbasis nutzen die Quellfähigkeit von
Stärke und Zellulose. Durch das hohe Wasserbindungsvermögen können sie Soßen
und Desserts einen cremigen Geschmack verleihen oder in Form von Carragen
fettarmen Fleischprodukten zugesetzt werden. Beispiele aus dieser Kategorie
sind "Maltrin" und "Paselli SA 2".
Maltrin wird aus Maisstärke hergestellt und in Brotaufstrichen, Dips, Salatdressings
und gefrorenen Milchdesserts eingesetzt.
Paselli SA 2 wird aus Kartoffelstärke gewonnen und kann Fett und Öl, zum Teil in
Backwaren, leichten Mayonnaisen, Salatdressings, Eiscremes und Schmelzkäse,
ersetzen.
auf Eiweißbasis
Der erste Fettaustauschstoff auf Eiweißbasis heißt "Simplesse". Er besteht aus feinst
zerkleinertem Hühnerei- oder Milchproteinen.
Simplesse kann in fettreduzierten
Milchprodukten, Eiscreme, oder Mayonnaise zugesetzt werden.
Fettersatzstoffe:
Fettersatzstoffe werden synthetisch hergestellt und sind meist
Saccharosepolyester (SPE) aus Saccharose (Zucker) und Fettsäuren.
Fettersatzstoffe unterscheiden sich in ihrem Mundgefühl und geschmacklich nicht
von normalen Speisefetten und sie sind für die Zubereitung von kalten Speisen
und zum Backen, Braten und Frittieren geeignet. Der menschliche Körper kann
Fettersatzstoffe nicht verdauen. Sie sind daher in der Regel kalorienfrei.
Bekannte Vertreter der Fettersatzstoffe sind "Olestra" oder
"Salatrim".
Olestra ist in Deutschland nicht zugelassen. In den USA wird es unter anderem in
Kartoffelchips als Zusatzstoff eingesetzt. Die Unverdaulichkeit von Olestra
kann zu Blähungen, Durchfällen und Bauchkrämpfen führen. Ernährungsexperten
kritisieren an Olestra, dass es die Aufnahme fettlöslicher Vitamine behindert
und die Zufuhr essentieller Fettsäuren zu kurz kommt. Da Langzeitauswirkungen
von Olestra noch nicht geklärt sind, ist eine abschließende Bewertung
schwierig. Auch ökologische Auswirkungen aufgrund der fehlenden biologischen
Abbaubarkeit müssen beobachtet werden.
Die EU-Kommission hat Salatrim seit 1.12.2003 als bisher einzigen
Fettersatzstoff im Rahmen der Novel-Food-Verordnung für Europa zugelassen. Im
Gegensatz zum kalorienfreien Olestra hat Salatrim einen Brennwert von 5 kcal/g.
Fettersatzstoffe werden auch Designerfette genannt, da sie
maßgeschneidert wurden, um Übergewicht zu vermeiden.
Zur Gewichtsabnahme sind Fettsubstitute nur begrenzt geeignet, da die
eingesparten Kalorien oftmals durch größere oder häufigere Mahlzeiten
"ausgeglichen" werden. Eine dauerhafte Gewichtsabnahme kann nur durch
ein langfristig richtiges Ernährungsverhalten erreicht werden.
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